Für den Freitag war Sonne angesagt worden, also fuhren wir schon am Donnerstag Abend in Richtung Harz, um möglichst wenig Schönwetter-Zeit zu verlieren. Von Gifhorn aus ist es nur noch ein kurzes Stückchen bis nach Braunlage und es bot sich deshalb für eine Übernachtung an. Die Recherche hatte ergeben, dass Fischer Camping+Gas einen kostenlosen Stellplatz anbietet, der fernab der B4 liegt. Und so war es dann auch, ein schöner, ruhiger Stellplatz im ländlichen, direkt vor dem Verkaufsgeschäft von Fischer Camping+Gas. Sogar eine moderne Versorgungssäule war vorhanden, was will man mehr.
Wir verbrachten eine ruhige Nacht bei immerhin -12 Grad Außentemperatur, man gut dass unsere Truma-Heizung bestens läuft 🙂 . Die neue Isolierhaube für das Ducati-Fahrerhaus, welche erstmalig zum Einsatz kam, bewährte sich auch sehr. Die Kälte wurde sehr gut davon abgehalten ins Fahrerhaus zu kriechen.
Am nächsten Morgen, nach dem obligatorischen Frühstück, machten wir uns auf den restlichen Weg nach Braunlage. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und eine immer schneereicher werdende Landschaft, vergrößerte unsere Vorfreude.
Gegen Mittag kamen wir in Braunlage an und fuhren auf den Platz des Reisemobilhafen Braunlage, der vom dortigen Schützenverein betrieben wird. Wir hatten zur Vorsicht reserviert und das klappte auch ganz hervorragend. Das Stellplatzbüro ist nur Morgens und Abends geöffnet, aber alles war bestens organisiert. An der Tür klebte eine Namensliste der Reservierungen und die Stellplatznummer dahinter, so dass wir sofort wussten, welches unser reservierter Platz war. Die Stellplatznummern stehen auf gelben Tafeln am Platz und wenn eine rote Plakette darauf ist, dann ist der Platz reserviert. So weiß man gleich beim Anfahren, auf welchen Platz man sich stellen kann oder welcher bereits reserviert ist, praktisch. Es zeigte sich im Laufe des Tages, dass die Reservierung eine gute Idee war, denn obwohl es hier immerhin 84 Stellplätze gibt, füllten sie sich zum Abend hin recht schnell.
Nach einer kurzen Stärkung machten wir uns dann auf den Weg zu unserer Winterwanderung. Ich hatte einen 9km-Rundweg um Braunlage herum für uns vorbereitet und das Wandernavi damit gefüttert. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir den ganzen Nachmittag durch die wundervolle Schneelandschaft und Dank des Wandernavis verliefen wir uns auch nicht, obwohl es manchmal arg schwierig war den richtigen Weg herauszufinden. Gegen Ende der Wanderung wurden wir daran erinnert, dass 9 km durch den Schnee nicht dasselbe ist, wie auf einer „normalen“ Wanderung und die Gangart wurde etwas langsamer. Die wundervolle Schneelandschaft entschädigte uns aber mehr als genug. Trotzdem waren wir froh, als wir unser WoMo wieder erreichten.
Dort wartete dann noch eine kleine Überraschung auf uns, denn unserem WoMo war es wohl zu kalt geworden. Beziehungsweise hatte der Frostschutzschalter unserer Warmwasseranlage die Sicherung ausgelöst und das Wasser aus dem Warmwasserboiler abgelassen, damit es nicht einfriert. Eigentlich sollte die Heizung das Wasser ja auf Temperatur halten, aber irgendwie hatte das wohl nicht geklappt. Bei -12 Grad frieren die Leitungen schnell ein, also raus mit dem Wasser hatte sich der Schutzschalter gedacht.
Macht ja nichts, dachten wir uns, füllen wir das Wasser wieder auf und stellen die Warmwasserheizung wieder an. Aber denkste, das hatte sich die Frostsicherung anders gedacht. Bis das aufgefüllte Wasser überhaupt etwas warm werden konnte, hatte sie schon ausgelöst und das Wasser wieder abgelassen. Haha, ein schöner Kreislauf…. was tun…? Die Rettung brachte ein eigentlich beim Camping total überflüssiger Haar-Fön. Die Frostsicherung wurde solange mit dem Fön erwärmt, bis das Wasser im Wasserboiler auf Temperatur gekommen war und ab da löste die Sicherung ja eh nicht mehr aus. Nach diesem kleinen Intermezzo konnten wir uns endlich von der Wanderung erholen und hatten wieder etwas gelernt: Lass im Winter nie das Wasser zu kalt werden! Und achte darauf, dass Deine Frau einen Fön dabei hat 🙂
Abends wurde auf dem Stellplatz noch Warmes Essen in geselliger Runde angeboten und wir genossen die Gespräche mit den anderen Wohnmobilisten.
Am nächsten Tag setzte dann das angekündigte Tauwetter ein. Von -12 Grad sprang das Thermometer auf +5 Grad mit Tendenz zu +7 Grad. Das Sonnenwetter hatte mit einer grauen Wolkendecke getauscht, Dunst stand in den Tälern, Regen kündigte sich an. Wir nutzten den Tag für eine weitere Winterwanderung und sparten uns das Langlaufen, denn die Loipen waren jetzt nicht mehr so attraktiv. Aber der Schnee am Boden lag noch, nur von den Bäumen tropfte es unermüdlich und Dunst stieg auf. Die Wanderung war trotzdem noch sehr schön.
Zum späten Nachmittag fuhren wir nach Lautental, weil wir Abends beim dortigen „Harzer Schnitzelkönig“ essen wollten. Freunde, die auch auf Wohnmobiltour unterwegs waren, hatten uns auf dieses Restaurant aufmerksam gemacht und waren einen Tag vorher dort zum Essen gewesen. Man glaubt gar nicht, was in diesem Restaurant los ist, wo kommen bloss die vielen Leute her? Aber wir ergatterten noch Plätze und speisten vorzüglich. Im selben Ort gibt es auch einen Stellplatz, den wir für die Nacht nutzten.
Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Heimweg und warten jetzt auf den nächsten Schnee…
Zusätzliche Informationen für Wohnmobilisten (Angaben ohne Gewähr):
Dieser Stellplatz ist mittlerweile nur noch für Werkstatt-Kunden vorgesehen
– 10 Stellplätze in ruhiger Lage. Kostenloser Platz direkt vor dem Verkaufsgeschäft. Versorgung möglich.
Koordinaten: N52.50848° E10.48425°
Weitere Informationen zu diesem Stellplatz gibt es hier: Stellplatzfuehrer.de
84 Stellplätze in ruhiger Lage. Sanitäranlagen. V+E, Strom, alles vorhanden.
Direkter Zugang zur Hasselkopf-Loipe und Winter-/Wanderwegen.
Ganzjährig geöffnet. Reservierung empfohlen.
Koordinaten: N51.71707° E10.60909°
Weitere Informationen zu diesem Stellplatz gibt es hier: Stellplatzfuehrer.de
25 Stellplätze hinter der Touristinformation. Strom, V+E, alles vorhanden.
Koordinaten: N51.87058° E10.28651°
Weitere Informationen zu diesem Stellplatz gibt es hier: Stellplatzfuehrer.de
500m vom Stellplatz Laufental entfernt.
Koordinaten: N51.86755° E10.28511°
Weitere Informationen zu diesem Stellplatz gibt es hier: www