…endlich ist unsere persönliche Winterzeit vorbei…. dieses Jahr hatten wir es nicht so mit Winterurlaub, es war uns einfach viel zu kalt…. stattdessen haben wir das Wandern mit winterlichen Spaziergängen vorbereitet und uns für 2019 viel vorgenommen ^^.
Mit unserer kleinen Harzreise nach Ilsenburg über die Osterfeiertage hinweg geht´s los…
Das Wetter hatte extra für uns sein schönstes Gesicht aufgesetzt, Sonne pur war angesagt, zwar des Nachts und auch im Schatten noch empfindlich kalt, aber für uns perfekt. Denn nach dem langen „Winterschlaf“ wollten wir uns mal wieder so richtig bewegen, also war für jeden Tag irgendeine Wanderung geplant.
Gleich am Freitag morgen machten wir uns auf den Weg. Unsere beiden Katzen waren dieses mal gnädig mit uns und machten nur wenig Streß beim Einladen. Die Anfahrt über die B4 verlief dann so reibungslos, dass wir ausgeruht in Ilsenburg ankamen. Wir hatten schon vor Wochen reserviert, was hier sowieso nur an Feiertagen geht. Der Platz war dann auch gerappelt voll und viele WoMos mußten zu ihrem Leidwesen wieder wegfahren. Wir hatten für die erste Wander-Runde noch genügend Zeit und marschierten den Borkenkäferpfad entlang in Richtung Froschfelsen. Der Borkenkäferpfad ging gleich zu Anfang recht steil hinauf, genau das richtige für unseren Tatendrang.
Auf dem Weg lagen viele schöne Ausblicke, man war mit sich selbst beschäftigt und der Entspannungsfaktor schnellte nach oben. Die Strecke lies sich gut gehen und war mit ihren 8km auch nicht allzu lang.
Kleiner technischer Exkurs: Wir haben auf unseren Wanderungen bisher immer ein Wandernavi dabei (das Garmin GPSmap 62st), welches uns seit Jahren gute Dienste leistet, aber seit letztem Jahr ist die App Komoot immer mehr in den Vordergrund gerückt, weil wir diese App sowieso zum Anregungen holen benutzen, warum also nicht vollwertig auch die Navigation von Komoot nutzen. Nach ein paar Testläufen haben wir uns damit ganz gut arrangiert. Gerade bei Komoot gefällt uns besonders gut, dass man nicht ständig auf den Bildschirm schauen muss, sondern die Komootstimme bescheid sagt, falls man die geplante Tour verlässt. Das ermöglicht uns so ein unbeschwertes und ungenervtes Wandern. Für Interessierte folgt hier der Komoot-Link: https://www.komoot.de/tour/65343293 .
Leider wurde es Abends doch noch recht kühl, so dass an ein längeres draussen sitzen nicht zu denken war. Lecker kochen war also der Plan und gemütlich machen. Hat beides bestens geklappt…
Der nächste Tag sollte uns wieder mit Sonnenschein verwöhnen, was uns ausgezeichnet passte, denn wir wollten zum Brocken wandern.
Die Tour sollte ein wenig unsere Leistungsfähigkeit testen, mit Hinblick auf unsere geplanten Österreichwanderungen im Laufe diesen Jahres.
23km lang und 970m Anstieg und das auch noch freiwillig… ich sag nur, selbst Schuld…
Und wegen der tollen Aussichtsmöglichkeiten mußte natürlich die Fotoausrüstung mit, was sich leider noch in einigen Kilos bemerkbar macht, da wir noch mit einer großen Spiegelreflexkamera plus Wechselobjektiven rumlaufen. Zwar alles digital, aber eben schwer. Was soll´s, das übt…
Wir gingen den Heinrich-Heine-Weg entlang und konnten gar nicht anders als an sein Zitat zu denken:
„Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine“ (bzw. welches ihm angedichtet wurde, ist ja gar nicht von ihm)
aus dem Internet
Der Heinrich-Heine-Weg ist wirklich wunderschön, wenn auch etwas anstrengend, denn man wandert tatsächlich über Stock und Stein, dafür aber sehr oft an der rauschenden Ilse entlang, einfach wunderbar.
Die Beine ermüden tatsächlich etwas schneller als gewohnt, denn man muss sehr häufig über Findlinge hinwegsteigen und sich so seinen Weg ein wenig suchen. Ist alles noch sehr gesittet und vollkommen für jeden zumutbar, aber eben nicht nur gerade und flach….
Im weiteren Verlauf des Weges merkt man dann langsam, dass es sich um einen Berganstieg handelt, denn es wird steiler und steiler. Kurz vor dem Brockengipfel kommt dann auch die Puste nicht mehr ganz hinterher, aber die traumhaften Ausblicke über das Harzer Vorland sind Belohnung genug. Danach sind es nur noch ein paar hundert Meter, wobei man schon von weitem das „Wahrzeichen“ des Brocken sieht, den Wetter-/Funkturm.
Auf dem Brockengipfel angekommen sucht man sich am besten ein ruhiges Plätzchen etwas abseits vom Trubel, denn hier ist recht viel los und gerade wenn man von so einer schönen Wanderung kommt, kann es einen leicht erschlagen…
Wir hatten unser Mittagessen im Rucksack dabei, unsere Mini-Kühltasche hatte 2 gekühlte Eiweiß-Shakes und Proteinriegel ermöglicht und das selbstgebackene Quark-/Eiweißbrot mit Käse war einfach nur köstlich…
Nachdem wir uns bestens gestärkt hatten, machten wir uns auf den Rückweg, der uns erst über die gut asphaltierte Strasse richtig Schierke in den Trubel führte, dann aber zum Glück wieder in ruhigere Gebiete abbog. Hier konnten wir die Auswirkungen des Borkenkäferbefalls im Harz in voller Gänze erleben. Riesige Baumabschnitte vollkommen kahl und ausgestorben und selbst neue Aufforstungen mit Laubbäumen gleich wieder tot. Ist wirklich nicht schön anzuschauen und macht ein beklemmtes Gefühl.
Nach einem Weilchen kamen wir dann wieder auf den Heinrich-Heine-Weg zurück und erreichten am späten Nachmittag wieder unseren Stellplatz in Ilsenburg.
Der Komoot-Link darf natürlich nicht fehlen: https://www.komoot.de/tour/63055125
Auf dem Stellplatz ist es schön ruhig, obwohl er rappeldicke voll, plus Sonderfläche, ist. Tagsüber herrscht reger Verkehr auf dem benachbartem Parkplatz, aber spätestens ab Sonnenuntergang sind die Tagesbesucher weg und Ruhe kehrt ein.
Heute starten wir zu unserer letzten größeren Wanderung an diesem verlängerten Osterwochenende. Wir haben uns den Ekerstausee ausgeguckt, weil in der Vorbereitung die Wanderung dorthin so vielversprechend aussah. Den Wandervorschlag haben wir bei Outdoor Active Punkt com (auch eine Wander-App) gefunden und anschließend an unsere Bedürfnisse (Startpunkt, Stellplatz, etc.) angepasst.
Es beginnt wieder mit dem Borkenkäferpfad, womit sichergestellt ist, dass wir schnellstmöglichst warm werden, denn die größten Anstiege für den heutigen Tag sind dort. Anschließend sind wir den ganzen Vormittag so gut wie für uns allein auf den Wanderwegen und die Natur um uns herum ist einfach wundervoll. Ab und zu kann man ins Harzer Vorland schauen, aber auch die Strecke selbst bietet genügend Abwechslung.
Am frühen Mittag erreichten wir den Ekerstausee und machten an seinem Ufer erst einmal ausgiebig Rast. Unsere übliche Marschverpflegung kennt Ihr ja mittlerweile. Beim anschliessenden Gang über die Staumauer konnten wir uns noch deutsche Geschichte in Form von ehemaligen Grenzanlagen zu Gemüte führen, denn die Grenze zur DDR ging früher direkt durch die Staudammmauer, was man am Grenzstein direkt auf der Staumauer gut sehen kann.
Weiter ging´s, jetzt schon fast auf dem Rückweg, entlang des Ekerstausees auf einem schönen Steinpfad, bis wir am Scharfenstein ankamen. Die dortige Hütte hat neben lecker Kaffee & Kuchen auch einen Sonder-Stempel für die Harzer Wandernadel zu bieten gehabt, den haben wir uns natürlich gleich für unser Stempelheft geholt.
Das ist im Harz übrigens eine witzige Idee, entlang der Wanderwege sind im ganzen Harz gut 220 Stempelstellen verteilt, in denen man einen Stempel für sein Wanderheft ergattern kann. Für uns ist das eine witzige Ergänzung auf den Harzwanderungen, die wir gerne mitnehmen. Wer sich hier näher informieren will, schaut am besten hier: Harzer Wandernadel
Der restliche Rückweg ging durch schöne Waldstücke, bis wir wieder einen Abschnitt des Heinrich-Heine-Weg erreichten, an dessen Seite die Ilse ins Tal floß. Hier mußten wir einfach noch einmal ausgiebig Rast machen um diese Idylle in uns aufzusaugen. Und mit diesem schönen Landschaftseindruck beendeten wir unsere letzte Osterwanderung im Ilsetal.
Noch ein wenig in der Sonne vorm WoMo sitzen, ein gemütlicher Abend bei selbstgekochtem Essen, ein Gläschen Wein und wieder eine sehr ruhige Nacht.
Achja, die Wanderskizze und den Komoot-Link hätte ich ja fast vergessen, hier also beides nachgeholt:
Die Tour zum nachwandern mit Fotobegleitung gibt es hier bei Komoot: https://www.komoot.de/tour/63281879
Den Ostermontag begannen wir mit unserem üblichen Sonntag-Brötchen-Frühstück und verabschiedeten uns mit einem kleinen Spaziergang durch llsenburg von dieser schönen Gegend.
Uns hat es ausgesprochen gut im Ilsetal gefallen und wir beschlossen, diesen schönen Ort mit seiner tollen Wandergegend später noch einmal zu besuchen.